Qualität und auch Quantität – so lautete der Oberbegriff für die Bahrenfelder Veranstaltung am Pfingstsonntag. Letztlich 12 Rennen wurden ausgetragen, darunter etliche hochdotierte Prüfungen, die ihre Anziehungskraft auf nah und fern nicht verfehlt hatten. Ausgerechnet zum Finale des Schwarzer Steward-Rennens öffnete der Himmel seine Schleusen, doch davon einmal abgesehen spielte auch das Wetter an einem großartigen Renntag voller sportlicher Höhepunkte mit. Am Toto klingelte es ebenso das eine oder andere Mal, was die Veranstaltung trotz heutzutage ungewohnter Länge kurzweilig machte.

Zum dritten Mal

Das Finale zur Deutschen Amateurmeisterschaft sicherte sich Hans-Jürgen von Holdt mit Honey Bear nach einer dramatischen Eröffnung. Zunächst verzichtete Leo Hoenig aus gesundheitlichen Gründen auf eine Finalteilnahme, eine Entscheidung, die Respekt abnötigte. Obwohl er zwei Pferde ins Finale gebracht hatte, musste er seinen Traum vom Endlauf beerdigen.

Der Start verlief dann nicht glatt für Holly Bork und Eluise, die im Galopp begannen, und beinahe auch Honey Bear eliminiert hätten. Doch nach einer Slalomfahrt zu Beginn war der Grundstein gelegt für den Sieg. Muzzle Keeper führte vor Russel und Honey Bear, der sich streng an Russel orientierte. Im Einlauf ging zunächst Russel am Piloten vorbei, doch dann war Honey Bear zur Stelle und zeitig das überlegene Pferd, so dass Hans-Jürgen von Holdt seinen dritten Titel als Deutscher Amateurmeister bereits weit vor der Ziellinie zelebrieren konnte.

Den ersten Vorlauf zur Deutschen Amateurmeisterschaft hatte der Titelverteidiger Tom Karten gewonnen. Mit Holly Bork ließ er an der Spitze nichts anbrennen und wehrte vor allem die drückende Misty Dragon erfolgreich ab. Trotz dieser harten Druckphase machte sich die Stute im Einlauf zu einem überlegenen Erfolg frei, während dahinter das Zielfoto zu Rate gezogen werden musste, das schließlich Ino du Vivier, Muzzle Keeper und ELUISE zeigte. Diese Reihenfolge hatte in der Viererwette niemand auf dem Wettschein – Jackpot. Yoko Ono Diamant folgte als Fünfte ins Finale.

Den zweiten Vorlauf hatte sich Hans-Jürgen von Holdt ebenfalls von der Spitze aus mit Honey Bear geholt, der unterwegs die Attacken von Sir Robert abwehrte. Am Ende waren die beiden klar voraus und hielten den spät eingesetzten Russel, Perfect Dream, Sir Robert und flat rate hall auf Distanz, die gleichfalls das Finalticket buchten, wobei Sir Robert und Perfect Dream ihr Ticket verfallen lassen mussten und per Attest fernblieben.

Trogir im Temporausch

Das Finale zum Schwarzer Steward-Rennen wurde zu einer sicheren Beute von Trogir und Michael Nimczyk. Der Champion setzte am Start alles auf eine Karte, von ganz außen stürmten die beiden bei einsetzendem Regen in höllischer Fahrt an die Latten, während Tracy das Tempo zuviel wurde und die Stute abhob. Nach der Eröffnung gewährte man Enea Font das Kommando, um den Totofavoriten dann eiskalt im Einlauf auszukontern. Bei fantastischen 12,4 blieben die Uhren stehen. Das dritte Geld versprang Nirvana Fashion, so dass George Gentley Mo sich das vor Rushida schnappen konnte.

Damit war dem Goldhelm bereits der vierte Tageserfolg geglückt. Ein siegreiches Debut feierte der Bürgertraber Klaus von Herten. In der Hand von Michael Nimczyk ging es zeitig gen Kommando und dann überlegen nach Hause. Franchetto Effe setzte in guter Haltung außen nach und eroberte Rang zwei vor einem bis zur letzten Ecke stark laufenden Hadol Winwood, der dann ziemlich auseinanderfiel, aber dennoch in der Wertung verblieb, was in der Dreierwette leckere 2.744,3:1 ergab.

Seinen zweiten Punkt machte der Goldhelm dann mit Stanley klar, als er an der Spitze nach Belieben schalten und walten konnte und im letzten Bogen grußlos das Weite suchte. Zyclon Diamant und Gotta be Brilliant blieben da nur die besseren Platzgelder. Schmiedlegende Martin Bruhn gratulierte nach seinem Rennen und plauderte nach der Siegerehrung über vergangene Zeiten und erzählte über den Hufbeschlag in der Vergangenheit, zu seinen Schützlingen zählte einst auch Schwarzer Steward.  

Starke Dreijährige aus dem Nimczyk-Quartier

Bellucci Rosso gewann den Kampf um das Kommando im Qualifier für das Dreijährigen-Kriterium und schien sich an der Tete auch bis ins Ziel behaupten zu können, doch wenige Meter vor der Linie war aus seinem Rücken Breeders Crown-Sieger Aladin zur Stelle. Robbin Bot freute sich über den Treffer mit klarer Verbesserung des Rekordes auf 14,8 gemeinsam mit Züchter und Besitzer Atti Darboven, einer wahren Legende des Pferdesports in der Hansestadt. 

Die Stutenabteilung sicherte sich Michael Nimczyk mit Sahara Firebird nach einem verdeckten Verlauf im Feld. Am Ende sammelten die beiden nicht nur die führende Okura Greenwood ein, sondern wehrten auch Uranja und La Vita ab.

Packender Sport auch im Rahmen

Start-Ziel lautete die Erfolgstaktik im ersten Rennen von Dennis Spangenberg und Bel Massive. Auch den Totofavoriten Captain Olaf ließen die beiden in der Folge nicht vorbei und hatten immer ausreichend zuzulegen gegen den speedigen Man of Steel und die innen geschonte Sevilla As.

Die erste V7-Prüfung gewann nach der Streichung von Ustinov die knapp als Totofavoritin gehandelte Achy Breaky Heart mit Thomas Panschow, die sich ins Ziel kämpfte von der Spitze aus gegen Velten Prada und Jazzylegs Gali TF.

Toledo als Bank zum Abschluss schien für die verbliebenen V7-Wetter in Sicherheit zu sein, als der vermeintliche Hauptgegner Naikey am Start abhob und Toledo das Kommando erobert hatte. Das gab er nur kurz ab an Zabaione Diamant, der mit Jan Thijs de Jong aus dem Rücken des Piloten dann aber das Blatt wendete und den Ultrafavoriten kippte. Auch Gadira lief innen noch an dem geschlagenen Favoriten vorbei. Damit war die V7-Wette gekillt, auch hier also Jackpot.

Jochen Holzschuh holte sich mit Jailbird Hillperon das letzte Rennen des Tages und übersprintete Ile de Narmont und die lange führende Harmonieuse Well.

cb